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Versuchslokomotive auf dem Prüfstand

Von Schwarzwälder-Bote 05.01.2013 - 15:14 Uhr

Schramberg. Michael Herberger ist zufrieden. Rund 2500 Besucher kamen seit der Eröffnung bis Anfang Dezember in das Eisenbahnmuseum Schwarzwald in der Schramberger H.A.U.

"Es ist natürlich nicht jeden Monat gleich", sagt Herberger, dennoch rechnet er, dass der Standort Schramberg "gut angenommen" wird. Dabei ist die Anlage derzeit "noch gar nicht fertig" – und wird es auch nie 100-prozentig. "Zu ergänzen und zu verbessern gibt es immer etwas, weiß Herberger. So sind es jetzt zunächst einmal die Signale, die demnächst auf der Anlage ihren Platz finden. Sie sind nicht nur ihren (früheren) Vorbildern genauestens in der Optik nachempfunden, sondern sollen sich auch so verhalten: Ein Motor zieht den Flügel des Formsignals nach oben, um freie Fahrt zu signalisieren – für Halt fällt der Flügel dann einfach wieder in die Ausgangslage zurück. Zwischenzeitlich waren auch die Gebäude auf die Anlage platziert worden – ganz oben thront stolz der Bahnhof Susch, das einzige realgetreue Modell eines Bahnhofs der rhätischen Bahn (RhB), das überhaupt im Maßstab 1:22,5 in Großserie produziert wurde – und das so gut wie auf keiner Anlage fehlen darf. Und mancherorts kommt es sogar doppelt vor, gleichen doch, von wenigen Details abgesehen, die RhB-Bahnhöfe der Engadiner Linie Ardez, La Punt-Chamues-ch, Guarda und Cinuos-chel-Brail dem in Susch.

Hauptaugenmerk nach dem Jahreswechsel gilt im Museum allerdings dem zweiten Anlagenteil mit städtischem Charakter, zwei Lokomotivdrehscheiben, Bahnbetriebswerk und mehr. "Baldmöglichst" sollen die bereits vorhandenen Modulteile in die H.A.U. verfrachtet werden, damit sich die Besucher bereits ein Bild dieses 18 auf 7,5 Meter großen neuen Bereichs machen können, der im Laufe des nächsten Jahres Zug um Zug entsteht. Neu ist auch ein besonderes Diorama, das den Rollenprüfstand mit Wasserwirbelbremsen für Lokomotiven des Lokomotiv-Versuchsamt Grunewald bei Berlin zeigt. Auf diesem wird ein Modell der gewaltigen Borsig-Versuchslok 53 0001, die allerdings nie auf deutschen Schienen fuhr und von der keiner weiß, ob sie denn je überhaupt hätte fahren können, "getestet". Im Modell bewegen sich indes demnächst die Räder auf den Prüfständen, es müsse nur noch die Steuertechnik eingebaut werden, so Herberger.

Quelle: https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.schramberg-versuchslokomotive-auf-dem-pruefstand.e79a5d44-a905-4c24-8fc8-dcf34ae8bd8f.html